Medikamentöse Injektionen zur Gewichtsreduzierung - wie Ozempic - können das Risiko fettleibigkeitsbedingter Krebserkrankungen um bis zu 50 % senken. Dies ist das Ergebnis einer neuen, groß angelegten Studie, die heute auf einer wissenschaftlichen Konferenz in Spanien vorgestellt wurde. "Das ist eine große Neuigkeit", sagte Professorin und Internistin Liesbeth van Rossum (Erasmus MC) in Nieuws en Co. "Die Wirkung dieses Medikaments geht weit über die bloße Unterdrückung des Appetits oder die Gewichtsabnahme hinaus."
Geringeres Krebsrisiko - noch mehr als bei bariatrischen Operationen
Obwohl Ozempic ursprünglich für Menschen mit Diabetes entwickelt wurde, zeigt die Studie, dass es auch vor Krebs schützt. Bemerkenswerterweise war die Wirkung sogar größer als bei Menschen, die sich einer Gewichtsreduktionsoperation unterzogen. Van Rossum zufolge liegt das daran, dass die Medikamente auch entzündungshemmende und hormonelle Wirkungen haben.
Medikamente wirken umfassender als erwartet
In der Studie wurden zwei Gruppen verglichen: Personen, die sich einer bariatrischen Operation unterzogen, und solche, die injizierbare Medikamente erhielten. Ursprünglich hatte die Operationsgruppe mehr Gewicht verloren. Inzwischen hat sich jedoch herausgestellt, dass das Krebsrisiko in der Medikamentengruppe deutlich stärker zurückging - selbst bei Verwendung älterer, weniger wirksamer Versionen der heutigen GLP-1-Behandlungen.
Regierung und Patienten müssen Adipositas ernster nehmen
Ob solche Medikamente in Zukunft auch präventiv bei Menschen ohne Fettleibigkeit eingesetzt werden, bleibt unklar. Van Rossum betont jedoch, dass Übergewicht ein ernstes Gesundheitsrisiko darstellt und ein aktives Eingreifen erfordert. "Bauchfett ist nicht harmlos. Es erhöht nicht nur das Risiko für Diabetes, sondern auch für verschiedene Krebsarten", warnt sie und rät: nicht abwarten, sondern aktiv werden.
Weitere Informationen finden Sie unter checkoorzakenovergewicht.nl.
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